Aufgrund der Erfahrungen mit der Hitze des letzten Tages wurde noch am Abend beschlossen, dass der klimatisierte VW-Bus morgens so zügig wie möglich losfährt. Ziel war es, die Hotelzimmer in Kislowodsk noch am frühen Abend zu beziehen. Der blaue nicht klimatisierte Bus sollte am späten Nachmittag, wenn die größte Hitze durch ist, mit Christian nach kommen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster und in die Wetterapp gaben Entwarnung – bedeckter Himmel und am Zielort Regen. Nach dem Besuch des Tempels ging es dann doch gemeinsam los zur nächsten Etappe – ab in den Kaukasus.
Wir hatten Elista noch nicht ganz verlassen, da trafen wir auch schon auf die „Raubritter in Uniform“. Ein nicht beachtetes Stoppschild kostete drei Monate Führerscheinentzug und 4000 € oder eben 4000 Rubel in bar. Die Wünsche für eine gute Weiterfahrt gab’s gratis dazu. Svitlana schimpfte wie ein Rohrspatz – Christians Kommentar: wenn es nur immer so einfach wäre …
Kurze Zeit später trafen wir an einem Rastplatz, wo es natürlich auch Schaschlik gab, Victor, eine der wohl eindrucksvollsten Bekanntschaften dieser Reise. Victor war als Soldat in Deutschland stationiert und sprach auch etwas deutsch. Insbesondere konnte er „Wustrow“ und zu Conny: „heirate mich“ sagen… Nach dem Ärger bei der Polizeikontrolle war die ehrliche Freude Victors, in der „Wüste“ Rostocker zu treffen, so angenehm, dass Tomas seinen Hansaschal verschenkte. Für die Kinder von Victors Freunden hatte Tomas kleine handgemachte Stoffsäckchen aus Nepal. Die Freude der beiden Buddhisten war unbeschreiblich. Manchmal kann Völkerverständigung so einfach sein.
Gut gestärkt ging es dann weiter. Nach drei Grenzkontrollen, bei denen Alexander das Glück fast überstrapazierte, kamen wir endlich spät abends am Ziel an. Irgendwann hatten wir auch den Eingang zum Hotel oder besser gesagt zum Sanatorium gefunden. Was der Wachmann von unseren Namen in der Gästeliste leider nicht sagen konnte. Irgendetwas ist wohl mit der Buchung schief gelaufen. Nach vielem hin und her – Svitlana sei an dieser Stelle noch einmal besonders Danke gesagt – gab es doch noch Zimmer für alle sowie Bier und Wodka bei Christian. Ein langer aber schöner Tag!