Ein Tag in Kislowodsk – dem Geburtsort von Alexander Solschenizyn

Nachdem wir in Astrachan – sehr zum Leidwesen von Maria, die für uns auf dieser Reise die Hotelbuchungen vornahm – die Reiseroute noch einmal umgestellt haben, stand nun Kislowodsk auf unserer Reiseliste. Aufgrund der Empfehlung von Anna war sogar einen Tag frei eingeplant. Damit waren es nur noch zwei Tage Sotschi. Rückblickend ein guter Tausch! Vielen Dank Anna.

Kislowodsk ist ein wunderschöner Kurort, der mindestens Russland weit bekannt ist. Ein kurzer Blick in Wikipedia gibt die Eckdaten preis: 1803 gegründet und knapp 130.000 Einwohner. In eine der größten Parkanlagen Europas kann man sogar Eichhörnchen und Blaumeisen gleichzeitig füttern. Jedenfalls hatte so nicht nur Conny einen schönen Tag bei bestem Wetter. Alexander, Harro und Christian wahrscheinlich insbesondere letzterer hatten mal wieder Hummeln im Hintern und haben sich aufgemacht nach Dombai, dem eigentlich südlichsten Punkt dieser Reise. Tomas brauchte aufgrund seiner Schmerzen mal einen Tag Pause vom Autofahren. Dafür hat er sich den weißen Bus vorgenommen und noch einmal ordentlich durchsortiert. Unter anderem sind gefühlte 10.000 Pakete Knäcke sowie diverse Putzmittel an die Küchenfrauen gegangen. Normalerweise isst Christian ja morgens immer mindestens ein Knäcke zu den Tabletten. Kann ja keiner ahnen, dass er das mit dem ersten Reisetag einstellt. Naja die Küchenfrauen haben sich gefreut und fingen gleich an zu feiern, jedenfalls ließen die Geräusche aus der Küche selbiges vermuten. Bemerkenswert waren auch die mindestens zwölf Zettel die wir am Morgen unterschreiben mussten. Tenor war: auf dem gesamten Gelände ist sowohl das Rauchen als auch der Konsum von Alkohol verboten. (Noch heute rätseln wir, ob uns die Putzfrau verraten hat.)

Etwas später am Abend kehrten auch die Drei vom Ausflug zurück, natürlich nicht ohne Wodka und in Dombai gebrautes Bier mitzubringen. Das mussten wir natürlich alles schnell trinken, bevor die Leitung des Sanatoriums die Flaschen findet …

Abschließend ein kurzer Exkurs zu einem meiner Lieblingsschriftsteller. In seinem bekanntesten Buch: „ein Tag im Leben des Ivan Denissowitsch“ beschreibt Solschenizyn in Form einer Erzählung das Leben in einem der vielen Arbeitslager im stalinistischen Russland. Sein Hauptwerk „Archipel Gulag“ stellt in drei Bänden allerdings die Brutalität der stalinistischen Zeit Russlands mit einer Deutlichkeit dar, dass es einen bei jeder Seite eiskalte Schauer über den Rücken jagt.

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