Mit dem M.A.N. auf dem Testparcours

Christian Tifferts dritte Reise nach Russland steht bevor und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Wir sind auf dem Weg zu einer Teststrecke, wo das neue Fahrzeug mit Sonderausstattung, ein MAN TGE, jenseits befestigter Straßen einem ausführlichen Stresstest unterzogen werden soll. Das neue Mobil ist nicht nur für Geländetauglichkeit höher gelegt und mit entsprechender Bereifung ausgestattet, sondern auch der Innenraum ist um einen erfreulichen halben Meter höher gestaltet, als beim Vorgänger. Ein Lifter ist integriert und soll den Umstieg vom E-Rollstuhl auf den Beifahrersitz so komfortabel wie möglich gestalten. Auch wenn „komfortabel“ diesen Umstieg vielleicht nicht ganz treffend beschreibt und man genau genommen sogar von abenteuerlich sprechen könnte, da es noch der einen oder anderen Korrekturmaßnahme an der Technik bedarf. Doch mit der Zeit haben wir den Dreh raus. Die gut gefederten Sitze verdienen die Bezeichnung komfortabel aber uneingeschränkt. Endlich kann Christian wieder direkt auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Während es den Kameramann auf der Rückbank im schweren Gelände von seinem Sitz hebt und er auf diese Weise ebenfalls die Deckenhöhe des Fahrzeugs zu schätzen lernt, da er dieser bei jeder Bodenwelle beachtlich nahe kommt, geht es im Cockpit recht gelassen zu, auch dank der sehr gut gefederten Sitze – noch. Denn noch sind wir nicht auf der Strecke (geblieben – aber dazu später).

Wer sich immer schon die Frage gestellt hat, wie er mit seinem Kraftfahrzeug auf einen ehemaligen Flugzeug-Hangar hinauf gelangt, ist hier genau richtig. Zwar haben wir versäumt den Winkel der Steigung zu bestimmen, aber aus der Perspektive der Kamera, lässt sich auf diese Weise ganz gut das Dach des Fahrzeuges in Augenschein nehmen. Drinnen derweil sausen gelegentlich die Muffen: Wird die Schwerkraft uns gewogen sein? Beharrlich befördert die Maschine ihre Testpiloten gen Gipfel und wieder herab, wieder hinauf und wieder herab. Wer braucht schon eine Achterbahn, um in den Genuss des Adrenalins zu kommen, wenn er einen Allradantrieb hat? Die Möglichkeit eines Loopings gibt es allerdings noch nicht. Aber wer braucht schon Loopings, wenn es Schlammlöcher gibt? In einem solchen erreicht der Nervenkitzel dann auch seinen Zenit. Mit schwerer Schlagseite hängen wir im Morast. Wird uns die Schwerkraft gewogen bleiben? Das sieht nicht gut aus. Unser Fahrer kriegt die Tür nicht auf. Er schaut aus dem Fenster, schaut nach hinten, schaut nach vorn und stellt fest: nichts geht mehr. Ein Fall für den Streckenservice. Er ist mit dem reinsten Geländewagen zur Stelle: einem Traktor. Genug für heute. Test bestanden. Auf in das nächste Restaurant. Vor dessen Türen präsentiert sich die Freiwillige Feuerwehr. Leider ist sie schon in Aufbruchsstimmung. Zu gern hätten wir gesagt: Ein Mal drauf halten bitte. 

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